: US-Polizei schlägt Schwarzen tot
■ Detroiter Polizisten suspendiert
Detroit (AP/dpa) – US-Polizisten haben in Detroit einen Schwarzen zu Tode geprügelt. Der 35jährige arbeitslose Malice Wayne Green wurde am Donnerstag abend um 22.30 Uhr Ortszeit von zwei Polizisten in Zivil angesprochen, nachdem er von einem Haus weggefahren war, in dem das Rauschgift Crack verkauft wird. Er hatte sich geweigert, seine Faust zu öffnen, um zu zeigen, was er in der Hand hielt. Die beiden Beamten schlugen ihn daraufhin unter anderem mit ihren schweren Dienst-Taschenlampen. Sie holten Verstärkung in Form eines Sergeanten und vier Polizisten herbei. Noch als er im Auto saß und danach vor dem Fahrzeug wurde er weiter geschlagen – selbst als ihm schon Handschellen angelegt gewesen und Sanitäter eingetroffen waren. Nach der New York Times wurde ein Krankenwagen mit zwei Nothelfern von den Beamten zurückgehalten, während der Autofahrer zusammengeschlagen wurde. Green wurde schließlich ins Detroit Receiving Hospital gebracht und dort um 23.06 Uhr für tot erklärt. Der Gerichtsmediziner stellte als Ursache einen Schlag auf den Kopf fest.
Die sieben Polizisten wurden vom Dienst suspendiert. Polizeichef Knox, selbst ein Schwarzer, teilte mit, gegen mindestens einen der sieben Beamte sei früher schon wegen des Vorwurfs des Amtsmißbrauchs ermittelt, doch sei keine Anklage erhoben worden.
Der Tod weckte sofort Erinnerungen an den Fall des schwarzen Autofahrers Rodney King, der im März 1991 in Los Angeles von vier weißen Polizisten schwer mißhandelt wurde. Diese Beamten wurden im Fühjahr dieses Jahres freigesprochen. Darauf brachen in Los Angeles Unruhen aus, die über 50 Todesopfer forderten.
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