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„Organisierte Vergiftung“

■ Greenpeace blockiert Wilhelmshavener Chemiewerk ICI

Rund 30 Greenpeace-Mitglieder haben gestern die Werkstore des Chemiewerks ICI in Wilhelmshaven blockiert. Sie stellten nach eigenen Angaben Fässer mit dioxinverseuchten Brandrückständen vor die Eingänge, besetzten die Straßenzugänge und die Gleisverbindung zum Werk. Einige ketteten sich an die Werkstore. Die Umweltschützer wollen damit ihre Forderung nach einem Produktionsstopp für PVC unterstreichen.

Die Chlorchemie ist nach Auffassung der Umweltschützer wesentlich mitverantwortlich für die Verseuchung der Meere mit Giftstoffen. ICI zählt zu den großen europäischen Herstellern von Grundstoffen für die PVC-Herstellung, obwohl es längst Alternativen zu PVC in Form eines umweltverträglichen, biologisch abbaubaren Kunststoffes gibt.

Die Aktion gehört zu einer Tour des Greenpeace-Schiffes 'Beluga'. Motto: „Für eine chlorfreie Zukunft“. Das Schiff wird vier weitere deutsche Chlorchemieproduzenten ansteuern. Begleitet wird die Tour von einer Ausstellung über Gefahren und Auswege aus der Chlorchemie, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Freilicht-Diashows. Die Chlorchemie bezeichnete Greenpeace-Experte Manfred Krautter als „organisierte Vergiftung“. Die Transporte — jährlich werden 300.000 Tonnen Chlor durch die Bundesrepublik gefahren — stellten eine immerwährende Bedrohung dar. dpa/jul

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