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Nationalismus, Sexismus, Rassismus

■ Frauenpolitischer Runder Tisch/ Erfahrungen mit Gewalt

Berlin. Parteiübergreifendes Engagement ist möglich. Das zeigte nicht nur die Großdemonstration am Sonntag, das bewies auch die überparteiliche Fraueninitiative Berliner Politikerinnen, der Frauen aller Fraktionen des Abgeordnetenhauses angehören. Unter dem Motto „Nationalismus– Sexismus – Rassismus“ veranstaltete sie am Montag einen frauenpolitischen Runden Tisch. In der Tradition dieser Einrichtungen, mit der nach dem Mauerfall eine neue Demokratieform in der DDR ausprobiert wurde, waren Expertinnen, Politikerinnen, ausländische Frauengruppen und Interessierte eingeladen worden. „Es ist an der Zeit, die Sprachlosigkeit zu überwinden“, leitete Christine Bergmann, Senatorin für Arbeit und Frauen, den offenen Dialog ein: „Wir sind als Frauen gefragt, uns einzumischen.“

Zum Ausgangspunkt des Dialogs wurde das geschichtsträchtige Datum des 9. November. Die FDP-Vorsitzende Carola von Braun verwies vor allem auf die heutigen Lager und Massenvergewaltigungen im ehemaligen Jugoslawien.

Heutige Erfahrungen von Frauen mit rechter Gewalt standen nach den jüngsten Ereignissen im Mittelpunkt der Diskussion. So schilderte Gabriele Hartig, Frauen- und Ausländerbeauftragte des Kreises Zossen, eindrucksvoll ihre Erfahrungen als Mutter zweier schwarzer Töchter. In der ehemaligen DDR habe sie ihren Beruf nicht ausüben dürfen, da der Vater ihrer Kinder Ausländer ist. Tägliche Bedrohungen und Beschimpfungen, so schilderte sie, kennzeichnen heute ihren Alltag und den ihrer Töchter. Die „Beschimpfung ,Negerhure‘ ist dabei noch eine der geringfügigsten“. Immigrantinnen vom Verein der „Autonomen iranischen Frauenbewegung“ oder vom „Türkischen Frauenverein“ forderten vor allem die aktive Solidarität weißer deutscher Frauen. flo

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