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Bunte Bilder, düstere Zukunft

■ Galerie El Patio vor dem Aus? Garciandia letzter El Patio-Künstler?

Die Zukunft der Galerie El Patio am Dobben ist ungewiß. „Unsere finanzielle Lage sah zuletzt sehr düster aus, wir hatten für den 1. November schon gekündigt“, sagt Rosa Jaisli von El Patio. Doch dann hatte Kulturstaatsrat Schwandner der Galerie 10.000 Mark zugesagt; die Weiterexistenz von El Patio schien gesichert.

Das Geld bleibt allerdings bisher aus. Der Hauptsachbearbeiter beim Referat für Kultur im öffentlichen Raum Werner Hock erklärt dazu: „Dieses Geld stammt aus einem Topf, den die Deputation für Kultur am 25. November erst bewilligen muß. Aber ich sehe gute Chancen für El Patio.“ Rosa Jaisli schätzt die Situation pessimistisch ein: „Wir glauben nicht, daß wir die Miete im November und Dezember bezahlen können.“ Rosa Jaisli deutet auf die Bilder an der Wand: „Das wird unsere letzte Ausstellung sein.“

Gedrückte Stimmung, Wehmut und Pessimismus sind ganz und gar nicht zu entdecken in den Bildern, die im Ausstellungsraum zu sehen sind: fröhlich-bunter „Kitsch“ dominiert. Die Arbeiten des kubanischen Künstlers Flavio Garciandia sind fast reine Zitatensammlung, eine Art „Best of“-Auswahl der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Kubismus, Konstruktivismus, Pop-Art, Action-Painting und sogar Anspielungen auf klassische Chinesische Malerei vereinigen sich in einem Bild.

Garciandia selbst spricht von einem „perversen Dekorativismus“, den er gern mit „sexuell und politisch provokativen Symbolen“ konfrontiere. Tatsächlich findet sich die Symbolik von Hammer und Sichel häufig in seinen Bildern, wenn auch ironisch deformiert oder zum Phallus umfunktioniert. Flavio Garciandia stellt seit 1973 regelmäßig in seiner Heimat und in Europa aus, in Deutschland zuletzt im Rahmen der Documenta Kassel.

J.V.

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