piwik no script img

Streit um Müll-Streit

Ja, wie denn nun? Hamburgs Regierung ist sich offenbar uneinig darüber, ob man den Kollegen in Schleswig-Holstein den „Müll- Krieg“ erklären soll oder nicht. Während Bürgermeister Henning Voscherau und der stellvertretende Ministerpräsident Jansen gestern nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Kiel Einigkeit demonstrierten, wiederholte Voscheraus Umweltsenator Fritz Vahrenholt kurz nach der Sitzung seine Drohung, den Nachbarn auf seinem Müll sitzenzulassen.

Nachdem der Kieler Umweltminister Heydemann Vahrenholt gestern keine Erweiterung der Hausmüll-Verbrennungsanlage in Stapelfeld (Kreis Stormarn) zusagen konnte, sprach sich Vahrenholt für eine drastische Begrenzung der schleswig-holsteinischen Müll-Lieferungen nach Stapelfeld aus. Danach sollen die schleswig-holsteinischen Landkreise 1993 nur noch die im vergangenen Jahr vereinbarten 60000 Tonnen nach Stapelfeld liefern dürfen. Derzeit sind es rund 220000 Tonnen im Jahr.

Jansen und Voscherau hatten sich zuvor bemüht, den Streit nicht eskalieren zu lassen. „Es herrscht kein Müllkrieg“, betonte Voscherau und zeigte auch einen „Lösungsansatz“ auf: „Wenn das ökologische Abfallwirtschaftskonzept des nördlichsten Bundeslandes nicht umgesetzt werden könne, sei der 1995 vorgesehene Ausstieg der Hansestadt aus der Sonderdeponie Schönberg fraglich. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen