: Mieten contra Kultur
■ CSFR-Kulturinstitut will bleiben
Berlin. Das Kulturinstitut der Tschechischen und Slowakischen Föderation in Berlin will auch über das Jahresende hinaus den Betrieb aufrechterhalten. Wie der Leiter der Kulturabteilung im Prager Bundesaußenministerium, Martin Stropnicky, gestern sagte, sei die tschechische Seite derzeit bemüht, das 1978 eröffnete Haus an der Leipziger Straße ohne die Slowaken weiterzuführen. Größtes Hindernis ist nach Auffassung der CSFR-Vertreter die neue Mietrechnung des Bundesvermögensamtes. Statt bisher 700.000 soll die neue Jahresmiete 970.000 Mark betragen. Nach Auskunft von Stropnicky soll die endgültige Entscheidung über das Bestehen des Hauses erst im Dezember fallen. Man hoffe, daß die Bundesvermögensverwaltung die neue Mietforderung noch einmal überprüft. Der Diplomat verwies darauf, daß das Goethe-Institut in Prag – angesiedelt in bester Lage – umgerechnet lediglich 480.000 Mark Jahresmiete bezahlt. In den letzten Monaten hätten viele Deutsche am Schicksal der Kultureinrichtung Anteil genommen, sagte der Gesandte der CSFR-Botschaft in Berlin, Frantisek Cerny. Er verwies auf einen Brief des Präsidenten der Akademie der Künste (AdK), Walter Jens, an die Tschechoslowaken, in dem er schreibt: „Wir alle würden ärmer“, und sich für einen verstärkten Kulturaustausch mit den Deutschen ausgesprochen habe. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen