piwik no script img

Urdrüs wahre Kolumne

■ Lasst sie nicht durchkommen!

URDRÜS WAHRE KOLUMNE

Lasst sie nicht durchkommen!

Nunmehr erkennt auch das Verwaltungsgericht Göttingen darauf, daß Haschischraucher zum Führen eines Kraftfahrzeugs ungeeignet sind. Dem ist wohl insoweit zuzustimmen, als daß diese Fähigkeit ohnehin fragwürdig und dem Menschen eigentlich nicht bestimmt ist — der liebe Gott hätte uns sonst unzweifelhaft gleich mit Dreiganggetriebe und Servolenkung konzipiert. Daß die Göttinger Richter aber in ihrer Urteilsbegründung erneut auf den fabulösen Echorausch verweisen, verärgert den Konsumenten: Wo um aller Welt gibt es dieses Zeugs mit solch hochwillkommenem Dopplereffekt?

Ewig singen die Medizinmänner das Hohe Lied dieses Effekts, den noch kein schlichter Verbraucher je erleben durfte. Dringender Verdacht: Ärzte und Richter haben das Monopol auf diese Qualität und geben nix ab. Ziemlich schäbig, das!

Auf dem Wümmehof wurde Prinz Louis Ferndinand von Preußen (85, kein Abonnent der taz Bremen) jetzt vom ceylonesischen Schlesier Hubsi Hupka “als Fahnenträger der Kontinuität deutscher Geschichte“ mit dem Schlesierschild geehrt. Abgelehnt hat Louis Ferdinand die fragwürdige Ehrung nicht, und damit verliert die progressive Fraktion bremischer Monarchisten ein gutes Stück personeller Hoffnung.

Gehört vorm Niederdeutschen Theater aus einer Kinderschar beim Weg zum Bus:“Wen findste besser, Karlsson vom Dach oder Helmut Kohl“. Die Antwort habe ich leider nicht mehr mitbekommen, aber mein Vertrauen in die Jugend ist fast grenzenlos...

In dreister Offenheit wird jetzt auch von Unionspolitikern festgestellt, daß die Parlamentarischen Staatssekretäre überflüssig sind. Wie? Was? Bernd E.Neumann überflüssig? Merke: Wer nix nützt, taugt immer noch als schlechtes Beispiel!

Vermutlich haben Sie gestern nicht in BILD gelesen, daß Roland Kaiser mit 13 Jahren entjungfert wurde. Von einer 39-jährigen Nachbarin. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich jeder Schlagerweisheit entziehen...

Zwei Zeugen Jehovas, zufällig belauscht vom Schreiber dieser Zeilen an der Bahnhofstraße während ihrer sonst so stummen Agitationsarbeit mit dem Magazin „Erwachet“ in verschiedensprachigen Ausgaben: „Wenn du ein Prophet bist, dann bist du ein Prophet. Da kannst du jammern, kannste klagen, hilft nix. Und wenn du dich dagegen wehrst, wer Prophet ist, bleibt Prophet.“ Selten hat mir ein Fremder eine geradezu existentielle Frage so klar und eindringlich verdeutlicht...

Die Arbeiterkammer ist natürlich auch gegen die Schließung der Klöckner-Hütte und sieht die „Umsetzung des Programms zur Sanierung der bremischen Finanzen und damit den Erhalt der Selbständigkeit des kleinsten Bundeslandes gefährdet“. Wenn's mehr nicht wär... Empfehlung an die Klöckneraner: Bildet Banden, lebt wild und gefährlich,trinkt Bier aus Bügelflaschen und LASST SIE NICHT DURCHKOMMEN!

Ulrich Reineking-Drügemöller

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen