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Worldwatch verlangt Energiewende Süd

■ Weltbank subventioniert Treibhaus

Washington (epd) – Das „Worldwatch“-Institut hat der Weltbank und anderen internationalen Finanzinstituten vorgeworfen, in der Dritten Welt fast ausschließlich konventionelle und viel zu kostspielige Energieprogramme zu fördern. Alternative Energiequellen und energiesparende Technologien würden viel zuwenig berücksichtigt, kritisierten die amerikanischen Wissenschaftler in einer jetzt vorgelegten Studie.

In den achtziger Jahren sei nur ein Prozent der Energiedarlehen der internationalen Banken für Programme zur Reduzierung des Energieverbrauchs gegeben worden.

Für eine neue Energiepolitik benötige der Süden aber dringend internationale Hilfe.

Die Länder der Dritten Welt verbrauchten heute viermal soviel Energie wie 1960. Wie in den Industrieländern würden fossile Brennstoffe bevorzugt, die oft importiert und mit harter Währung bezahlt werden müssen. Ein Viertel der Schuldenrückzahlungen der Entwicklungsländer betreffe inzwischen Darlehen für Energieprojekte.

Viele Wirtschaftspläne gingen fälschlich davon aus, daß mehr Energiekonsum zu Entwicklung führe, schreibt Worldwatch. Fabriken in der Dritten Welt verbrauchten proportional mehr Energie als die in den Industrienationen. Der Autor der Studie, Nicholas Lenssen, empfiehlt den Entwicklungsländern statt dessen die volle Nutzung alternativer Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse.

Die Kosten von Sonnen- und Windenergiesystemen seien im vergangenen Jahrzehnt um zwei Drittel bis 90 Prozent gefallen. Außerdem müßten energiesparende Technologien sofort verwendet werden, die jetzt in den Industrieländern zum Zuge kämen.

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