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Ozonschicht bekommt eine letzte Chance

■ Ozonkiller weltweit ab 1995 verboten

Kopenhagen (taz/dpa) – Die Ozonschicht bekommt eine letzte Chance. Die Teilnehmerländer der vierten Ozonkonferenz der UNO einigten sich gestern in Kopenhagen, die Produktion der zwei wichtigsten Ozonkiller Ende 1994 beziehungsweise Ende 1995 weltweit zu verbieten. Ab 1996 sollen FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) nicht mehr hergestellt werden, Halone, die bisher in Feuerlöschern stecken, werden bereits ab 1994 aus dem Verkehr gezogen. Hintergrund dieser Entscheidungen sind alarmierende Meldungen über die weltweite Ausdünnung der Ozonschicht. Über der Antarktis war die Ozonschicht in diesem Sommer in Teilen ganz verschwunden, über Nordeuropa war es zu einer Abnahme von bis zu 20 Prozent gekommen. Befürchtet werden eine erhebliche Zunahme von Hautkrebserkrankungen bei Menschen und drastische Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion und das Leben im Meer. Der Generalsekretär der UNO-Umweltorganisation UNEP, Mostafa Tolba, verlangte von den Industrieländern mindestens zwei Milliarden Dollar, um dem Süden beim FCKW- Ausstieg zu helfen. Die Kontrolle soll wie bisher ein internationaler Fonds vornehmen. Als neue Bedrohung für die Ozonschicht steht in Kopenhagen das in der Landwirtschaft genutzte Pestizid Methylbromid auf der Tagesordnung. Das wegen seiner extremen Giftigkeit in den Niederlanden schon verbotene Mittel trägt nach Schätzungen von Wissenschaftlern mit zehn Prozent zur Zerstörung der Ozonschicht bei. Auch die USA hatten sich im Vorfeld der Konferenz für ein weltweites Verbot eingesetzt. US-Umweltgesetze sehen einen Ausstieg bis zum Jahr 2000 vor. Auf Druck des Washingtoner Landwirtschaftsministeriums verzichten die USA jetzt, wie zuvor schon die EG, auf die Verbotsforderung. asw

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