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Unterm Strich

Billy Wilder ist zu müde, um zum europäischen Filmpreis „Felix“ nach Potsdam-Babelsberg zu reisen. Jack Lemmon hat ihm gestern die Trophäe („für das Lebenswerk“) in den Räumen des amerikanischen Regieverbandes überreicht. Karin Howard hat den Akt gefilmt – für die „Felix“-Gala vom 12.Dezember in den Babelsberger Studios.

Reinhard Mey kann selber kaum glauben, daß er noch in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Er hat am Montag im Berliner Fiedrichstadtpalast (zehn Jahre alt, ruinös) ein Konzert gegeben. Dabei fiel ihm ein, „daß ich wohl gar nicht erwachsen werde“. Wie recht er mal wieder hat. Aber muß denn der Rest wirklich sein, dieses ewige Chansonieren vom deutschen Fréderic? Es muß: „Ich mache das, bis ich steinalt und schlohweiß bin und das Mikrofon nicht mehr alleine finde.“ Aber wir halten's dir nicht, auch nicht über allen Wolken.

Wer ist Hanns Tränkle? Ein Stuttgarter, der nicht so recht will, es aber doch ein bißchen tut, weil sonst keiner mehr kann. Tränkle ist seit Montag vorübergehend Generalintendant der Stuttgarter Staatstheater. Die Stelle ist seit Wolfgang Gönnenweins unaufhaltsamem Rücktritt vakant. Tränkle möchte seine Sache „so kurz wie möglich machen“, hat er gesagt, außer ihm selber soll jetzt alles anders werden an Stuttgarts Theatern. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, eine „Strukturreform in Angriff zu nehmen“. Gönnenwein verhandelt über eine Abfindung.

Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken hat gestern seinen Terminkalender ergänzt. 1994 und 1998 sollen Katholikentage stattfinden: Zuerst in Dresden, wo sich die einzige apostolische Kirche noch auf „Auf dem Weg zur Einheit“ (so das Motto) zu befinden gedenkt, dann in Mainz, wo bereits die gesamte Nachkriegsgeschichte ins Auge Gottes gefaßt werden kann.

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