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Lokalkoloratur

■ betr.: Brigitte Eberle / Egon Geistlich

LOKALKOLORATUR

Quel malheur! Die Pressestelle der Sozialbehörde ist seit gestern verwaist — die KollegInnen zerdrücken noch einige Tränen und auch im Hause taz geht ein wenig Melancholie um. Brigitte Eberle, sozialdemokratisches Urgestein, wie ihre Freunde über sie zu sagen pflegen, und bis zum Mittwoch Inhaberin dieses Postens, zieht es nach Belgique. Nach vier Jahren Sprachrohr-Tätigkeit pour le chef Ortwin Runde bricht sie jetzt zu neuen Ufern in die Hamburg-Vertretung in Brüssel auf. Damit geht eine Ära deftiger O-Töne zu Ende, die zumindest die RedakteurInnen der taz schmerzlich vermissen werden. Doch der Französisch-Intensivkurs ist unwiderruflich absolviert, die Abschlußfete für die FreundInnen und KollegInnen ebenfalls. Zu Herzen gehende Abschiedsworte wurden am Mittwoch beim Bankett vernommen, und so versprach die Scheidende dann auch, die Ex-KollegInnen baldigst wieder zu besuchen. Wir Schreiber starren unterdessen auf den verwaisten Stuhl und fragen uns: „Was wird da wohl auf uns zukommen?“ Eine Frau soll's werden, die ab Januar dann wieder die blauen Flecken vom Sozialsenator übertünchen soll, wurde am Mittwoch jedenfalls versprochen. Und Brigitte stellte Tröstliches in Aussicht: „Ein Platz in der Sozialbehörde wird mir warmgehalten. Wenn's mir in Brüssel stinkt, komm ich wieder.“ Na, denn schaun wir mal. A bientôt! sako

Er bewirtete die Queen, Michael Gorbatschow und alle anderen hochkarätigen Gäste der Hansestadt, und zwischen den Staatsbesuchen kümmerte er sich um das Wohl von insgesamt acht Bürgermeistern: der Aufsichtführende RatsdienerEgon Geistlich (63). Alle waren sie auf ihn angewiesen, denn der gelernte Kellner war verantwortlich für den Ablauf sämtlicher Empfänge von Senat und Bürgerschaft. Vorbei, vorbei: Der dienstälteste „Angestellte im Innendienst für Bürgerschaft und Senat“, wie es im korrekten Beamtendeutsch heißt, geht heute nach fast 40 Jahren Dienst in den wohlverdienten Ruhestand.

Höhepunkte seiner Laufbahn waren für Egon Geistlich der Staatsbesuch der britischen Königin Elizabeth II. im Jahr 1965, aber auch die jährlichen Matthiae- Mahlzeiten.

Zum Abschied für seine langjährige Mitarbeit bekommt diesmal Geistlich einen kleinen „Staatsempfang“: Bürgerschaftspräsidentin Elisabeth Kiausch und der Erste Bürgermeister Henning Voscherau haben sich bereits angemeldet. Mit der politischen Führung gab es für Egon Geistlich sowieso nie Probleme: „Die wachsen bei uns mit hinein.“ dpa

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