: Kreuzberger Demo
Heute abend habe ich, ein Ausländer, mich dem Trauermarsch hier in Kreuzberg für die verbrannten Türkinnen angeschlossen, obwohl mir die Stimmung auf derartigen Demonstrationen schon seit Jahren nicht mehr gefällt.
Unterwegs wurde mal wieder randaliert. Vor der Bank am Lausitzer Platz gab's eine Diskussion zwischen Randalierern und anderen, u.a. Türken. Als ich fragte, was in eine Bank einbrechen mit dieser Demonstration zu tun hat, wurde ich „Alternativschwein“ beschimpft. [...]
An der Skalitzer Straße frage ich, was es soll, Polizisten mit Steinen zu bewerfen. Meistens bekam ich keine Antwort, zuletzt bin ich beschimpft und mit Füßen getreten worden. Jetzt gefallen mir die Kreuzberger Demonstrationen noch etwas weniger.
Was haben diese Leute, diese Hüter der Menschenrechte, für ein Verständnis des Mitmenschen, wenn Fragen mit Beschimpfungen und Tritten beantwortet werden? Vielleicht gar keins, es gab keine Gelegenheit, sie zu fragen.
Wenn ich dies in meiner Heimat erzähle, dann wird das wahrscheinlich bei den Leuten Erinnerungen hervorrufen. Man wird sagen: „So waren und so sind die Deutschen.“ Ich weiß, daß es nicht stimmt, aber es ist leider nicht nur falsch. F.Brinkhof, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen