: UNO kämpft gegen den Sand
■ Strategie gegen die Wüsten soll entwickelt werden
New York (IPS) – 5,2 Milliarden Hektar fruchtbares Land sind weltweit von Wüstenbildung und Versteppung bedroht und damit auch 900 Millionen Menschen, die ein Sechstel der Weltbevölkerung ausmachen. Wenn das Land versandet, stirbt mit der Umwelt auch der Mensch.
Die UNO plant jetzt, eigens für den Kampf gegen den Sand ein zwischenstaatliches Komitee zu gründen, das eine weltweite Strategie zur Eindämmung der Wüsten entwickeln soll. Fünf Teilnehmer aus UNO-Mitgliedsländern und UNO-Organisationen, die im Februar 1993 gewählt werden, soll die Wüsten-Kommission umfassen. Aktive Mitwirkung von Nicht-Regierungsorganisationen ist ausdrücklich erwünscht.
Aufgabe der Gruppe wird es sein, eine Konvention auszuarbeiten, nach der die Ausbreitung der Wüsten beständig auf den neuesten Stand gebracht werden kann. Außerdem soll sie die sozialen Folgen und Gegenmaßnahmen erörtern. Die Einrichtung des Komitees kann als Sieg der afrikanischen Länder gewertet werden, die auf dem UNO-Gipfel für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio einen international bindenden Vertrag gefordert hatten, um die Schäden der Wüstenausbreitung für Mensch und Natur bekämpfen zu können. Lange Zeit hatten afrikanische Staaten erbittert zur Kenntnis nehmen müssen, daß die Industriestaaten des Nordens die Wüstenbildung für ein regionales Problem hielten, verursacht angeblich durch einseitige Landwirtschaftspolitik. Erstmals beim Umweltgipfel der UNO ist die Ausbreitung der Wüsten als ein globales Umweltproblem wahrgenommen worden. Und mit der Verabschiedung der „Agenda 21“ war zugleich die Schaffung einer Organisation gefordert worden, die sich speziell mit dem Wüstenproblem beschäftigen sollte. Jaya Dayal
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