: Tod durch Hunger und Seuchen
■ Bergen-Belsen: Vor 40 Jahren Einweihung des KZ-Mahnmals
Am 30. November 1952 weihte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss inmitten der Massengräber des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus ein: Einen 24 Meter hohen Obelisken und eine Inschriftenwand. Die Zahl der in Bergen-Belsen seit 1941 ums Leben gekommenen Menschen wird auf rund 100.000 geschätzt. Über 50.000 KZ- Opfer und 40.000 russische Kriegsgefangene starben im „Inferno von Bergen-Belsen“.
Heute gleicht die inmitten eines Nato-Truppenübungsplatzes südwestlich des Städtchens Bergen bei Celle gelegene Gedenkstätte einer weiten Parklandschaft mit Kiefern- und Birkengruppen.
In Bergen-Belsen, seit 1943 zunächst Lager für „Vorzugsjuden“ und „Erholungslager“ für arbeitsunfähig gewordene Häftlinge, wurden im letzten halben Jahr des Krieges Häftlinge aus anderen, infolge des alliierten Vormarsches geräumten Lagern zu Zehntausenden zusammengepfercht. Unter ihnen war auch die 15jährige Anne Frank, deren Tagebuch weltberühmt wurde. Sie wurden nicht in Gaskammern ermordet, sondern durch Hunger und Seuchen.
Als die Briten das Lager im April 1945 befreiten, trafen sie außer auf Berge verwesender Leichen auf 40.000 seuchenkranke und verhungernde Menschen, von denen noch über 10.000 nach der Befreiung starben. Ein Teil der Lager-Verantwortlichen wurde im September 1945 verurteilt, elf zum Tode und 19 zu langjährigen Haftstrafen. dpa
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