: Kohl für Olympische Spiele 2000 in Berlin
Endlich: Kanzler wird Olympiabärchen! Schon lange flehten die Berliner Olympia-Macher um ein positives Wort aus unsportlichem Kanzlermund, am Samstag schließlich drang es heraus. Allerdings halbherziger als erwünscht: „Ich sage ja zur Olympiade. Wir haben die Chance, zehn Jahre nach dem 3. Oktober 1990 friedliche Spiele der Jugend der Welt auszurichten — in gegebener Bescheidenheit, ohne protzige Show, aber mit Würde. Das ist eine gute Sache“, erklärte Helmut Kohl in seiner knapp zweistündigen Rede, während der er den Berliner Bewerbungsbemühungen ganze zwei Minuten widmete. Trotzdem strahlten der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und Axel Nawrocki, Geschäftsführer der Olympia GmbH, am Freitag abend in der Kongreßhalle am Alexanderplatz beim CDU-Parteitag um die Wette: „Die Aussagen des Kanzlers waren ein klares Bekenntnis. Es war das Wort, das dem Internationalen Olympischen Komitee gegenüber erwartet wurde. Jetzt kann niemand mehr zweifeln“, sagte Diepgen. Nawrocki war wunschlos glücklich: „Mehr hätten wir uns doch nicht wünschen können. Das war eine eindeutige, klare, sehr persönliche Aussage des Bundeskanzlers, die auch draußen in der Welt richtig verstanden wird. Es war mehr als eine reine Formalie und sehr hilfreich.“ Na ja, man ist bescheiden geworden in Sachen Olympia. Foto: Reuter
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