: Plädoyer für ein Präsent für die ganze Familie
■ Nikolaus und Knecht Ruprecht ante portas / Unsere Empfehlung: Gesellschafts-, Brett oder Kartenspiele
: Gesellschafts-, Brett oder Kartenspiele
Sie rückt langsam, aber unaufhaltsam näher: die Zeit des Schenkens und Beschenktwerdens. Der nächste Termin ist der 6. Dezember, Nikolaus also. Da alle gemeinsam sich (zwangs-)beglücken, warum nicht ein Präsent, von dem die ganze Familie etwas hat? Nein, kein Auto und auch kein Hund, ein Gesellschafts-, Brett-, Würfel- oder Kartenspiel ist gemeint. Doch die Auswahl ist groß und die Spielqualität häufig genug klein. Dies ist besonders dann ärgerlich, wenn man 80 Mark und mehr für ein Spiel auf den Tisch blättern mußte, was heute keine Seltenheit mehr ist. Auch der Wunsch der Kinder sollte nicht unbedingt maßgebend sein: Gern werden Fernsehserien oder Kinofilme zu Pseudospielen aufgeblasen und langweilen nach kurzer Zeit nur noch (Beispiel: „Knight Rider“). Kennt man nicht zufällig jemanden, der ein Spiel empfehlen kann, sieht es schlecht aus. Wer ein Fachgeschäft in der Nähe hat, kann immerhin sein Glück versuchen. Solch ein Laden bietet seinen Kunden vielleicht sogar eine „Spieleschulung“ an: Gut trainierte MitarbeiterInnen beherrschen die Spiele so gut, daß sie alle eventuell aufkommenden Fragen beantworten können.
Noch besser ist es natürlich, wenn man die Möglichkeit hat, ein Spiel leihweise mit nach Hause zu nehmen und es ausprobieren kann. Diesen Weg bietet die „Spieliothek“ Hamburg Nord. Finanziert durch das Bezirksjugendamt hat die Spieliothek im Haus Dulsberg keine Profitinteressen. Über 1000 Spiele sind vorrätig, davon 800 verschiedene. Dort können alle Spiele kostenlos ausprobiert und ausgeliehen werden. Mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter informieren sich ständig durch Fachzeitschriften (Spielelexikon), oder Messen (Nürnberg) über das neueste Angebot. „Dabei kaufen wir auch durchaus mal ein Spiel, bei dem man schnell feststellt, daß es langweilig wird“, berichtet Jürgen Schlenker, zweiter Vorsitzender des Vereins. Nach Angabe von Namen, Adresse und Geburtsdatum können Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Spiele für maximal zwei Wochen ausleihen, um zu Hause zu spielen.
Bevor also die teuren Weihnachtsgeschenke im nächsten Frühjahr auf dem Flohmarkt angeboten werden müssen: lieber vorher informieren. Andrew Ruch
Spieliothek im Haus Dulsberg, Stapelholmerstraße 2, geöffnet am Mittwoch 16-17 Uhr und Sonnabend 10-12 Uhr.
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