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Streit um Geld mit Todesfolge

Wegen Totschlags mußte sich gestern der 42jährige Kurde Halil S. nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt vor der Großen Strafkammer 21 des Landesgerichts verantworten. Ihm wird vorgeworfen, am 5. Mai dieses Jahres in einem türkischen Treffpunkt an der Glashüttenstraße (Karolinenviertel) den 24jährigen Kamil C. durch mehrere Schüsse aus einer 9-Millimeter-Pistole getötet zu haben.

Der angelernte Elektriker erklärte den Richtern, er habe in Notwehr gehandelt und Kamil C. nicht töten wollen. Dieser sei auf ihn zugekommen und habe ihn mit einem Brotmesser bedroht. Daraufhin habe er seine Waffe gezogen und mehrmals auf C. geschossen, wie oft genau wußte er nicht mehr. Sein Opfer erlag noch am Tatort einem Kopf- und zwei Brustkorbdurchschüssen. Daraufhin war S. nach Holland geflüchtet, hatte sich jedoch im Juli der Polizei gestellt, um die „Situation aufzuklären“.

Die Vorgeschichte des Streits schilderte der Angeklagte folgendermaßen: Er hätte Spielschulden in Höhe von 2500 Mark bei C. und zwei anderen Männern gehabt. Von diesen sei er mehrfach telefonisch bedroht und beleidigt worden, mit der Aufforderung, das Geld unverzüglich zurückzuzahlen. Aufgrund dieser Anrufe sei er in den Treffpunkt in die Glashüttenstraße gefahren, wo sich dann die tödliche Auseinandersetzung entwickelt hatte.

Die Angaben des Beschuldigten wurden durch Zeugenaussagen in Frage gestellt. So konnte sich beispielsweise niemand erinnern, ein Messer bei der Leiche gesehen zu haben. Das Urteil wird am Freitag verkündet. taz

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