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Unbezahlt? Is' nicht!

■ Frauenbeauftrage der Hochschulen drohen mit ihrem Rücktritt

drohen mit ihrem Rücktritt

Die Frauenbeauftragten der Hamburger Hochschulen haben die Nase voll. Gestern kündigte die stellvertretende Frauenbeauftragte der Universität Hamburg, Leonie Dreschler-Fischer, an, daß sie ihre Arbeit geschlossen „ruhen lassen“. Anlaß für die Kampfansage: Auch im Haushaltsplan 1993 ist kein Geld für die Finanzierung ihrer Arbeit vorgesehen.

Bislang arbeiteten die Frauenbeauftragten der Hochschulen fast nur auf ehrenamtlicher Basis. Und trotz des novellierten Hochschulrahmengesetzes, das ausdrücklich Frauenbeauftragte sowie die Förderung von Frauen vorsieht, wurden die geforderten neuneinhalb Stellen in den Senatsberatungen für den Haushalt 1993 wieder nicht berücksichtigt.

Ihre vorübergehende Arbeitsniederlegung, so Leonie Dreschler-Fischer, werde so lange andauern, bis sich neue Gespräche mit dem verantwortlichen Senatsamt für den Verwaltungsdienst ergeben. Wenn ihre Forderung nach bezahlten Stellen nicht erfüllt wird, wollen die Frauenbeauftragten ihre Jobs sogar ganz hinschmeißen. Dreschler-Fischer: „Wir hoffen, daß es Hamburg dann peinlich ist, wenn es keine Frauenbeauftragte mehr gibt.“ Denn die Hansestadt stünde dann im Vergleich zu anderen Bundesländern als absolutes Schlußlicht in Sachen Frauenpolitik da.

Das Hochschulrahmengesetz hilft den Frauenbeauftragten offenbar wenig, denn das Senatsamt für den Verwaltungsdienst diagnostiziert jetzt einen gesetzeslosen Zustand und stellt sich quer. „Stellen können nur dann geplant werden, wenn das in einem Gesetz verankert“ sei, so der zuständige Pressesprecher Peter Mihm. Doch die Herren Senatoren Zumkley und Hajen basteln schon an einer Lösung, die eine Freistellung von der Dozentinnentätigkeit für die Frauenbeauftragten vorsieht. Danach soll dann, so Peter Mihm, auf die Novellierung des Personalvertretungsgesetzes gewartet werden, in dem die finanzielle Frage von Frauenbeauftragten generell geregelt werden würde. Annette Bolz

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