Lokalkoloratur: Jürgen Daniels / Peter Maffay

LOKALKOLORATUR

Die SenatorInnen kommen und gehen, einer aber bleibt, immer: der Pressesprecher der Hamburger Gerichte nämlich, Jürgen Daniels (50). Aber das gilt nun nicht mehr, nach 13 Jahren als Leiter der Gerichtspressestelle hat Daniels eine höhere Stufe im Hause Justitia erklommen, er ist neuer Vorsitzender Richter des 8. Zivilsenats am Hanseatischen Oberlandesgericht. Daniels, gebürtiger Berliner, kam auf Umwegen über Essen und Bremen nach Hamburg und hatte hier dienstlich gleich mit (fast) einem halben Dutzend SenatorInnen zu tun. Von heute zurückgerechnet sind dies: Lore-Maria Peschel-Gutzeit, Eva Leithäuser, Wolfgang Curilla, Frank Dahrendorf und Herr Meier.

Weniger Kontakt mit der Justiz, umso mehr dafür mit noch höheren Instanzen hat der erfolgreiche und allseits geschätzte deutsche Rocksänger Peter Maffay (42). In einem am heutigen Donnerstag in Hamburg erscheinenden sehr bunten Magazin räumt der Rock-Barde zwar ein, daß er als 20jähriger aus der Kirche ausgetreten sei. Irgendwann aber muß er dann doch eine große Erleuchtung in seinem Gekröse verspürt haben, wodurch offenbar der Geist über ihn kam. So hat sich dann seine „Gläubigkeit erst später entwickelt“. In seinem neuen Song „Der Weg“ zitiert Maffay, sämtliche sieben zerbrochenen Brücken hinter sich lassend, aus der Offenbarung des Johannes: „Denn erst wenn das letzte Siegel bricht, entsteht die neue Welt aus Licht.“ Manchmal entstehen ganz andere Sachen, wenn man bricht. taz/epd