■ FIFA: Wer stoppt Mayer?
Berlin (taz) – Eine große Gosch' zahlt sich allemal aus, das zeigt unter anderem das Beispiel des umtriebigen Schwaben Gerhard Mayer-Vorfelder. In der Politik brachte er es zum Finanzminister des Landes Baden-Württemberg, im Fußball zum Präsidenten des VfB Stuttgart. Ausgiebige Schaumschlägerei ließ ihn zum heißesten Anwärter auf die Nachfolge des DFB-Präsidenten Egidius Braun werden, der kürzlich die Nachfolge von Hermann Neuberger antrat. Und auch im internationalen Funktionärswesen wandelt Mayer-Vorfelder mittlerweile auf den Spuren des verstorbenen Saarländers, der zwanzig Jahre lang die Geschicke des deutschen Fußballs fest im Griff hatte.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) benannte den CDU-Politiker, der einst als Kultusminister die Schulkinder seines Bundeslandes mit dem Ansinnen traktierte, doch bitte alle drei Strophen der deutschen Nationalhymne in- und auswendig zu können, jetzt für das Exekutivkomitee des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA), dem bereits DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt angehört. Allerdings muß sich Mayer-Vorfelder beim kommenden UEFA-Kongreß noch zur Wahl stellen, was Anlaß zur Hoffnung gibt. Kürzlich war er europaweit kritisiert worden, weil er seine Macht bei der Leeds-United-Affäre der Stuttgarter ein wenig zu dreist in die Waagschale geworfen hatte. Damals hatte der VfB im Europacup beim englischen Meister einen Ausländer zu viel eingesetzt. Es gab ein Entscheidungsspiel, das die Schwaben verloren.
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