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Ruanda-betr.: "Mord im Auftrag der Herrscherfamilie", taz vom 24.11.92

Betr.: „Mord im Auftrag der Herrscherfamilie“,

taz vom 24.11.92

Die Umtriebe radikaler Kräfte in Ruanda, wie sie sich in der „Partei“ CDR sammeln und von Gleichgesinnten aus MRND (alte Regierungs-Einheitspartei) und leider auch MDR (größte neue „Oppositions“-Partei) unterstützt werden, sind leider in der Tat sehr besorgniserregend. Diese Leute versuchen, die Bemühungen der Aussöhnung und Verständigung interessierten Banyarwanda zu torpedieren und Verhandlungen mit der FPR, die den Krieg im Oktober 1990 begonnen hat, zunichte zu machen. Sie heizen auch die Spannungen, die durch Konkurrenz der Parteien entstehen, an. Parteizugehörigkeit scheint für viele Freundschaft und Toleranz für anders denkende Menschen auszuschließen. Die Belegschaft ganzer Organisationen wird unter Druck gesetzt, sich der Partei des Vorsitzenden anzuschließen oder mit ihr zu sympathisieren. Wer nicht mitmacht, wird schikaniert.

Ich frage mich, was sonst noch so geschieht. Es bleibt zu hoffen, daß solche Fälle nicht überhand nehmen und besonnenere Menschen die Oberhand erringen. – Eine Hoffnung, wie sie übrigens für Deutschland derzeit auch wieder nötig ist. Ellen Gutzler, Stuttgart

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