: Li Peng in Vietnam
■ Chinesischer Kredit für Hanoi
Hanoi (AFP/taz) – Der chinesische Ministerpräsident Li Peng und sein vietnamesischer Amtskollege Vo Van Kiet haben sich darauf geeinigt, die Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung ihrer Territorialstreitigkeiten zu beschleunigen. Das teilte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wu Jianmin, am Dienstag in Hanoi mit. Beide Länder erheben Anspruch auf die 400 Kilometer vor der vietnamesischen Küste im Südchinesischen Meer gelegenen Spratly-Inseln, wo große Rohstoffvorkommen – vor allem Erdöl und Erdgas – vermutet werden. China hat in diesem Jahr seine Militärpräsenz dort deutlich verstärkt und damit die Sorge über einen möglichen militärischen Konflikt in der Region wachsen lassen. Auch Vietnam ist an der wirtschaftlichen Nutzung des Gebietes interessiert. Nach offiziellen Angaben aus Hanoi befinden sich mehrere tausend Vietnamesen auf und bei den Inseln, darunter militärisches Personal, Ingenieure und Wissenschaftler.
Li, der am Montag in Hanoi eingetroffen war, ist der erste chinesische Ministerpräsident seit 21 Jahren, der Vietnam besucht. Am Mittwoch vereinbarten beide Seiten ein umfangreiches Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dazu gehöre auch ein chinesischer Kredit an Hanoi über 14 Millionen Dollar, heißt es in Hanoi.
Vietnam und China hatten ihre diplomatischen Beziehungen im November 1991 wieder normalisiert. Damit war eine 13jährige Periode schwerer Spannungen in den chinesisch-vietnamesischen Beziehungen beendet worden, die mit der Invasion Vietnams in Kambodscha im Dezember 1978 begonnen hatte.
Der chinesische Premier will fünf Tage in Vietnam bleiben. li
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