: Bürger für sauberes Umfeld
■ Drogenschiff: Eimsbütteler diskutierten / Umsetzung wird weiter geprüft
: Eimsbüttler diskutierten / Umsetzung wird weiter geprüft
Im Tumult drohte am Mittwoch die öffentliche Anhörung im Kaifu- Gymnasium zu dem geplanten Drogenberatungsschiff an der Hoheluftbrücke unterzugehen. Doch die schlimmsten Störer verließen bereits nach kurzer Zeit die mit rund 600 Menschen überfüllte Aula: So kam schließlich doch noch ein Dialog zustande. „Ich bin mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen“, berichtet Wolfgang Eilers, Mitarbeiter der städtischen Drogenberatungsstelle Drosselstraße, einen Tag nach dem Abend.
1Zuvor aber hatten sich die Gegner und Befürworter der geplanten Drogenberatungsstelle angefeindet. „Die Beschaffungskriminalität bedroht Menschen, Tiere und Umfeld. Wir wollen, daß unser Umfeld sauber bleibt“, empörte sich die 78jährige Hilde Schüder beispielsweise. Sie brachte damit die Meinung derer zum Ausdruck, die nach Ansicht des Elternbeirats der nahegelegenen Jahnschule „die Realität unterdrücken wollen“. Der Beirat sprach sich geschlossen für die Drogeneinrichtung aus.
1Die „Bürgerinitiative gegen das Drogenschiff“ sah besonders die Kinder als gefährdet an. Daß einige Ängste durchaus begründet seien, räumte Sozialpädagoge Eilers gestern im Gespräch mit der taz ein, „vieles hätten wir aber schon vorweg mit der Initiative klären können, aber wir sind jedesmal von ihr ausgeladen worden“. So konnte am Mittwoch nur mit Mühe vermittelt werden, daß Drogen nicht „von Kurden mit Bauchladen“ verkauft werden, wie Hans-Jürgen Thiesen (Sozialarbeiter in der Drosselstraße) es ausdrückte. Auch ein Sprecher des Landeskriminalamtes hatte betont, daß der Erstkontakt mit Drogen fast immer im Freundeskreis geschehe und mahnte die Teilnehmer, sich daran zu erinnern, wie es bei ihnen mit der ersten Zigarette oder dem ersten Glas Bier gewesen sei.
Jetzt wird im Bezirksamt die praktische Umsetzbarkeit des Vorhabens geprüft. „Wenn sich die Politiker nicht verunsichern lassen, wird das Schiff dort auch realisiert“, so Eilers. ach
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