piwik no script img

Intensivpflege auf Eis

■ Pflegeberufe sollen an die Hochschulen

Alles soll besser werden in der Krankenpflege, so dünkte es die Erfinder des Gesundheitsstrukturgesetzes. In Bremen also auch. Erste Auswirkung der wie ein Damoklesschwert über den Krankenhäusern schwebenden Neustruktur: Die Zusatzausbildung für Krankenpflegepersonal im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin ist in Bremen vorerst auf Eis gelegt.

Der nächste Weiterbildungskurs im Zentralkrankenhaus Links der Weser, in Bremen einziger Anbieter dieser Ausbildung, ist gestrichen. „Das heißt nicht, daß es diese Weiterbildung überhaupt nicht mehr geben wird“, erklärte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Darüber wird noch beraten. Als dringend notwendigen Bestandteil wird die Weiterbildung von allen Seiten angesehen, doch die Unsicherheit über den gestrafften Finanzetat der Krankenhäuser in den nächsten drei Jahren überwog erstmal.

Da schreibt eine neue Ausbildungsordnung im Hinblick auf Europa '93 neue Standards für die Pflege-Weiterbildung vor — der deutsche Standard liegt zum größten Teil weit unter dem der anderen EG-Länder. „Die Kosten der Ausbildung sind damit aber auch gestiegen“, so der Verwaltungsdirektor Claus A. Thielbar. Und so gräbt der eine Artikel des im Dezember noch zu verabschiedenden Gesundheitsstrukturgesetzes dem anderen das Wasser ab.

Gleichzeitig strebt Bremen an, den Pflegeberuf an den Hochschulen zu verankern: Geplant sind ein jeweils achtsemestriges Studium der Bereiche „Pflegeleitung/Pflegeberatung“ an der Hochschule Bremen und „Pflegewissenschaft“ an der Universität. Letzteres soll eine Ausbildung für Lehrpersonal sein, ersteres die Pflege mit Management-Aufgaben verbinden. Die Bescheide aus Bonn stehen noch aus. skai

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen