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Zeitbombe in der Schule

■ Eltern gegen Sparpolitik/ Abbau von Lehrerstellen, Sachmittelkürzung

Charlottenburg. Als „noch vertretbar“ hat Landesschulrat Hans- Jürgen Pokall die Auswirkungen der Sparpolitik des Senats auf die Schulen bezeichnet. Dies sagte er am Mittwoch in einem Gespräch mit ElternvertreterInnen von Charlottenburger Schulen im Haus des Senators für Schulwesen. Das Treffen war als Reaktion auf die Demo vom 25.November zustandegekommen, bei der rund 2.000 Schüler, Lehrer und Eltern gegen die drastischen Sparmaßnahmen im Bildungsbereich protestiert hatten.

Die ElternvertreterInnen verliehen in diesem Gespräch nochmal ihren Forderungen Nachdruck, nicht auf Kosten der Kinder zu sparen. Die Schulverwaltung solle sich mit Lehrern und Eltern verbünden, um an den Schulen „zu retten, was noch zu retten ist“, verlangte eine Elternsprecherin. Kritisiert wurden vor allem der Abbau von Lehrerstellen, die Kürzung von Sachmitteln und die kontinuierlich steigenden Schülerzahlen pro Klasse. Selbst Klassen mit mehr als dreißig SchülerInnen seien keine Seltenheit. Zudem müßten Kinder trotz abnehmender Unterrichtsstunden die gleichen Lernstoffe bewältigen. „An den Schulen tickt eine Zeitbombe“, so eine Elternvertreterin, „denn auch die Eltern werden immer unzufriedener und immer eher bereit, sich zu wehren“. Auch hätten es die LehrerInnen immer häufiger mit Kindern zu tun, die durch ihre soziale Situation auffällig seien. Landesschulrat Pokall räumte zwar ein, er höre es auch „ticken“, aber die Situation sei noch nicht so schlimm, daß „nur noch brutal Fakten vermittelt werden und Lehrer sich um nichts anderes mehr kümmern.“ wdh

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