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Frauenaktionsbündnis gegen Rassismus

■ Amerikanisches Frauenaktionsbündnis dient als Vorbild für Frauen in Berlin

Berlin. „Wir haben heute ein Totalprogramm“, so eröffneten Gabriele Mittag und Waltraud Schwab – vor wenigen Wochen aus den USA zurückgekommen – am Freitag abend in der „Schokofabrik“ das erste informelle Treffen zur Gründung eines Frauenaktionsbündnisses nach dem Vorbild der amerikanischen „Women's Action Coalition“ (WAC). Was in den USA der Anita-Hill-Prozeß bewirkte, sind hier die „Schreckensnachrichten“ der letzten Monate, um gegen Frauendiskriminierung, Rassismus und Antisemitismus „aktiv zu werden“.

Weit über 100 Frauen waren gekommen, um „nicht wie immer wieder gegeneinander zu sein“, sondern in einer „basisorientierten, nicht hierarisch strukturierten Organisation“ zusammenzuarbeiten. Gabriele Mittag, die ein feuriges Plädoyer für ein feministisches Bündnis hielt – „Ich weiß am Arsch nicht mehr, was los ist“ – hatte sich nach Mölln voller Wut gefragt, ob es reicht, nur „auf Demos zu gehen“. Sie gab zu, „sehr moralisch“ zu sein, aber „keine andere Möglichkeit zu sehen, um Frauen zu mobilisieren“. Eine Amerikanerin stimmte ihr zu: „Es ist motivierend, wenn's ans Eingemachte geht.“ Da die Versammlung nach amerikanischem Vorbild exakt zwei Stunden dauern sollte, war schnelles Handeln gefragt: Aus dem informellen Treffen wurde die erste offizielle Sitzung. Der Hilferuf von Waltraud Schwab, die von dem selbstauferlegten Druck zum Handeln fast erdrückt wurde – „Sagt mir, daß wir das gut machen!“ –, wurde aufgenommen: „Wir finden das ganz geil, was ihr macht.“ Auch wenn noch nicht alles wie am Schnürchen lief – die Verstärkeranlage fiel aus, die Telefonnummer der für die Telefonkette Verantwortlichen war weg, aus den geplanten zwei Stunden wurden drei – sind konkrete Aktionen beschlossen wurden (siehe morgige taz). wahn

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