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Der Einminutenmann aus Bochum

■ VfL Bochum - Bayern München 2:2 (1:0)/ Bochums Uwe Wegmann traf nach 17 Sekunden ins Bayern-Tor

Bochum (taz/dpa) – Noch schneller als sein einstmals berühmterer Namensvetter Jürgen, der sich bei den Münchner Bayern den Beinamen „Kobra“ zulegte, pflegt Uwe Wegmann vom VfL Bochum zuzubeißen. Während der Kobra bei Borussia Dortmund der Giftzahn längst abgeschliffen wurde, wird der Bochumer Stürmer zunehmend zum Mann der ersten Minute. Am 7.Spieltag traf er gegen Leverkusen nach 25 Sekunden und verfehlte dabei den Bundesligarekord des St. Paulianers Zander um 13 Sekunden. Am Samstag gegen Bayern München beeilte er sich ein wenig mehr, doch die Bestmarke blieb dennoch unangetastet. Diesmal zappelte der Ball nach 17 Sekunden im Netz des Bayern-Torhüters Raimond Aumann.

Jetzt kann man ihn eigentlich auswechseln, lästerten böse Zungen auf den Rängen über Bochums „One-Minute-Man“, doch Wegmann strafte sie Lügen. Er war auch weiterhin Bochums Bester und brachte, nachdem Labbadia mit großartigem Fallrückzieher den Ausgleich für die Münchner erzielt hatte (49.), sein Team in der 70.Minute erneut in Führung.

Daß die beste Saisonleistung des Bundesliga-Schlußlichts seit dem Remis am ersten Spieltag gegen Borussia Dortmund wieder nicht mit einem Sieg belohnt wurde, hatten die Bayern Lothar Matthäus zu verdanken. Der hatte sich schon ganz großartig gefunden, als er im Bayerntrikot noch grottenschlecht spielte, mittlerweile ist seine Genesungsphase abgeschlossen, er trifft wieder das Tor und ist dementsprechend übermütig. „Ich bin hervorragend in Form und glaube, daß wir das Unentschieden verdient hatten“, behauptete er nach der ansehnlichen Partie vor 38.000 Zuschauern. Mit einem prachtvollen Volleyschuß nach Flanke von Schupp hatte er in der 89.Minute besagtes Unentschieden gerettet.

„Wieder mal war das Pech auf unserer Seite“, haderte Beinahe- Matchwinner Uwe Wegmann mit dem Schicksal, Trainer Jürgen Gelsdorf sah das ganze positiver: „Wir können nur mit solchem kämpferischen Einsatz bestehen. Wenn wir daran anknüpfen können, werden wir sicher nicht absteigen.“ Da ist er wieder, der Mythos von der Bochumer Unabsteigbarkeit.

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