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Reise zum grünen Monster

■ Premiere des Halb-Erwachsenen-Stückes 'Tag Monster– von Christiane Richers

von Christiane Richers

Der Wiedererkennungswert war hoch: „Die Schöne und das Biest“ plärrten mehrere Kinder in der eiskalten Turnhalle der Schule Friedrichstraße in St. Pauli, wo Christiane Richers neue Produktion Tag Monster Premiere hatte. Das Drei- Frauen-Stück für „Erwachsenwerdende ab 12 Jahren“ verwandelt

1das berühmte französische Märchen, das den Anwesenden sowohl aus der Fernsehserie, als auch aus den Werbespots für den Disney- Film bekannt ist, in eine phantasievolle Verwandlungsgeschichte mit Froschkönig-Ende.

Mit ständig wechselnden Rollen und streckenweise entschieden zu

1kompliziert erzählt für die Schar der Grundschüler, entwickelt sich die Reise eines jungen Mädchens, das sich für ihren Vater opfern will, zu einer Parabel über die Relativität von Schönheit. Mit der schlichten Bühne von Stephanie Grau, die sich in schneller Veränderung für jede Szene anders gebrauchen läßt, wird sowohl Schnee wie Feuer, das Haus der Familie wie der Palast des grünen Monsters darstellbar. Die drei Schönheiten (Morena Bartel, Ellen Brandstetter und Gesche Groth), die auch Vater, Biest und Schwestern sind, machen den schwierigen Stoff und die oft unjugendliche Sprache mit viel Geschick für die Kinder faßbar. Gelegentlich mischten die sich auch ein. So wurde das abschließende Loblied auf „Die Liebe“ von den harten Turnbänken mit „Gibt's nicht!“ beantwortet.

Die Inszenierung, die viele schöne Ideen aufweist und erstaunlich offen mit erotischen Momenten spielt, ist für die kindliche Konzentrationsfähigkeit leider mindestens eine halbe Stunde zu lang geraten. Eine geschickte Straffung wäre unbedingt wertsteigernd. tlb

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