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Messerstiche im Bus

■ Eine Gewalttat und ihre Folgen

Berlin. Gestern vormittag in einem vollbesetzten Bus im Wedding: Ein Ausländer will hinten einsteigen. Ein Deutscher fordert ihn auf, die vordere Tür zu benutzen. Der Ausländer schreit „du deutsches Schwein“, verletzt ihn mit einem Messer im Gesicht und flüchtet. So erklären die Fahrgäste, die im unteren Teil des Busses saßen und den Vorfall gesehen haben, der im Oberdeck sitzenden taz-Redakteurin die lauten Hilfeschreie. Verschärft wird die Situation durch das Verhalten des Busfahrers. Jegliche Aufklärung, eine Durchsage für die Fahrgäste im Oberdeck, die nur die Schreie des Verletzten hörten, unterbleibt. Als der Mann mit dem Messer längst verschwunden ist und die Bluttropfen auf dem Boden neben einem Kinderwagen schon halb trocken sind, sehen die Fahrgäste aus dem Oberdeck, wie der Busfahrer sichtlich unbeteiligt auf dem Gehweg raucht.

Nach gut zehn Minuten kommt der nächste Bus. Der verletzte Mann, der schweigsame Busfahrer und zwei herbeigerufene Polizisten bleiben zurück. Mit ihnen auch die Tatsache, daß es Zufall war, daß der Messerstecher Ausländer war. Aber im Bus werden die „entsprechenden“ Lehren aus dem Vorfall gezogen: „Ist es nicht verständlich, daß die Menschen ausländerfeindlich werden?“ wahn

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