„Nice Scheiß“ für den Gabentisch

Durch hartnäckiges Bedrängen konnten der Autor und resultierend auch sein Lesepublikum zu ihrem Glück gezwungen werden. So werden also voraussichtlich im kommenden Jahr Harry Rowohlts „Pooh's Corner“-Kolumnen endlich zwischen Buchdeckeln gepreßt und in derart handlicher Form der willigen – ach was: gierigen – Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was erfreulich ist, da man ja nicht einiger Zeilen wegen jede Woche ein dickes Zellulosebrikett namens Die Zeit erwerben möchte. Zwischenzeitlich bieten nicht nur Rowohlts Übersetzungen Trost, Rat und ersprießliche Lektüre – Flann O'Brian, Rober Crum etc. –, sondern auch das von ihm verfaßte und von Peter Schössow trefflich illustrierte Kinderbuch „Ich, Kater Robinson“, welches von Robinson berichtet, der eigentlich Ich heißt und im Verlaufe der Geschichte seinen Schwanz verliert, was aber, weil das Buch vermutlich meist vor 22.00 Uhr gelesen wird und weil es auch mal ohne Special Effects geht, nicht explizit ins Bild gerückt wurde. Wenngleich viel zu schön, um den kleinen Biestern vorbehalten zu bleiben, sollte das Buch doch mit Nachdruck schlafmützigen KindersendungsredakteurInnen unter die Nase gerieben werden, wenn diese mal wieder palettenweise überseeischen Animationsramsch eingekauft haben. H.K.

Schössow/Rowohlt: Ich, Kater Robinson, Wunderlich Verlag, 24,80 DM