: Die wahren Wirtschaftsflüchtlinge-betr.: "Mit Kanonen auf Galtzen" von Mathias Bröckers, taz vom 1.12.92
betr.: „Mit Kanonen auf Glatzen“ von Mathias Bröckers,
taz vom 1.12.92
[...] Vielen Dank für den Mut, deutlich auszusprechen, wer in diesem aufgeblähten Großdeutschland die wahren Wirtschaftsflüchtlinge sind, nämlich diejenigen, die, um ein wenig Luxus zu ergattern, ihren Staat kaputtgeschlagen haben wie ein verwöhntes Kind sein Spielzeug und die nun gerade dabei sind, buchstäblich aller Welt die Schuld an der Misere zu geben, die sie sich ganz allein durch ihre Blindheit eingebrockt haben, und die nun versuchen, politisch Verfolgte und steuerzahlende Gastarbeiter, iranische Studenten und japanische Manager aus diesem Land hinauszuterrorisieren, als ob diese die Schuld an Mieterhöhungen, Massenentlassungen und der Zerschlagung der ostdeutschen Wirtschaft hätten. Wenn sich diese aus Ostdeutschland herüberschwappende Faschismuswelle, der sich auch zunehmend westdeutsches Gesindel anschließt, nicht anders unter Kontrolle bringen ließe, würde auch ich für begrenzte Militäreinsätze plädieren.
Sinnvoller wäre es aber sicher, das Beitrittsgebiet unter einer provisorischen Selbstverwaltung zu befrieden, damit unsere Demokratie nicht weiter gefährdet wird und damit dieses unglückliche ostdeutsche Volk endlich einmal wieder zu ein wenig Autonomie kommt. [...] Helmut Meng, Bonn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen