: Zug raste in Gleisarbeiterkolonne
Bei einem schweren Zugunglück im Bahnhof von Bad Oldesloe sind am späten Donnerstag abend sieben Gleisarbeiter getötet worden. Nur ein Mann der Baukolonne überlebte. Er wurde mit einem Schock und leichteren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Angaben eines Sprechers der Lübecker Kriminalpolizei konnten die Toten bisher nicht eindeutig identifiziert werden. Die Männer waren bei dem Zusammenprall mit der Lok so zerfetzt worden, daß stundenlang nicht feststand, ob es sechs oder sieben Opfer gegeben hatte. Die Ursache für das Unglück ist noch ungeklärt, da der verletzte Arbeiter bisher nicht vernehmungsfähig war. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen.
Wie die Bundesbahndirektion Hamburg berichtete, war der Euro- City 181 auf der Fahrt von Kopenhagen nach Hamburg um 22.06 Uhr mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h in die Gruppe der Arbeiter gerast. Als der Lokführer auf der geraden Strecke die Kolonne sah, zog er die Notbremse, konnte das Unglück jedoch nicht mehr verhindern. Der Zug kam nach den Worten des Kriposprechers etwa 500 Meter nach dem Zusammenprall zum Stehen. Die Leichenteile seien in einem Umkreis von mehreren hundert Metern gefunden worden.
Die Männer hielten sich zu vorbereitenden Arbeiten im Gleisbereich auf, als der Zug in sie hineinraste. Seit 20 Uhr war die Kolonne etwa 200 Meter hinter dem Bahnhof damit beschäftigt, die Baustelle einzurichten. dpa
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