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Schweres Erdbeben erschütterte Indonesien

■ Mindestens 1.100 Tote in Maumere

Jakarta (AFP) – Bei dem schweren Erdbeben in Indonesien am Samstag sind wesentlich mehr Menschen getötet worden als bislang angenommen. Allein in der Stadt Maumere auf der Insel Flores hat es dem Sprecher des Provinzgouverneurs der Kleinen Sunda-Inseln zufolge 1.100 Tote gegeben. Das Erdbeben, das meterhohe Flutwellen verursacht hatte, habe die Stadt zu 90 Prozent zerstört, sagte der Sprecher, Gadija, am Sonntag in der Provinzhauptstadt Kampong auf Osttimor.

Über die übrigen Ortschaften auf Flores konnte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Er wies jedoch darauf hin, daß die Zahl der Toten noch erheblich steigen könnte. Rettungsmannschaften in Maumere seien dabei, in den Trümmern der 70.000 Einwohner zählenden Stadt nach Überlebenden zu suchen. Ein Schiff mit 200 Helfern, Soldaten und Jugendlichen sei von Kampong in Richtung Flores aufgebrochen. Weitere Hilfsoperationen seien geplant.

Die Pisten des Flughafens von Maumere wurden so stark verwüstet, daß der Flugverkehr unterbrochen wurde. Bis Sonntag nachmittag gab es keine Telefonverbindungen nach Flores. Die durch das Beben ausgelösten Flutwellen drangen 300 Meter ins Landesinnere und rissen nach einem Bericht der Zeitung Kompas mehrere Fischerhütten mit sich fort. Das Beben hatte eine Stärke von 6,8 Grad auf der nach oben offenen Richter- Skala. Das Epizentrum des Bebens befand sich 30 Kilometer südwestlich von Maumere. Von dem Erdbeben waren auch die zwischen Bali und Osttimor gelegenen Inseln Sumbawa, Sumba und Alor betroffen. Zahlreiche Bewohner der von den Beben erschütterten Region verbrachten die Nacht zum Sonntag im Freien, weil sie neue Erdstöße befürchteten. Mehrere kleine Nachbeben hatten die Bevölkerung zuvor in Angst und Schrecken versetzt.

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