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Berliner Uhren ticken nicht mehr richtig

■ Notleitung verursacht Ungenauigkeit

Berlin. Die Genauigkeit der Synchronuhren in Westberlin ist seit der Schaltung einer Notleitung zwischen dem Inselstromnetz und dem Ebag-Netz im Ostteil nicht mehr gewährleistet. Der Vorstandssprecher der Bewag, Leonhard Müller, sagte gestern auf der Hauptversammlung des Berliner Energieversorgers, dies sei die Konsequenz daraus, daß bis zum Anschluß an den westeuropäischen Stromverbund das Versorgungsgebiet der Bewag synchron mit dem alten RGW-Netz verbunden wurde.

Die Frequenzschwankungen können dazu führen, daß Uhren bis zu zwölf Minuten in der Woche vorgehen. Betroffen sind auch elektronische Zeitschlösser in Banken und Computeruhren. Während in Westeuropa die Frequenzsteuerung dezentral erfolgt, wird sie im alten RGW-Raum durch die russischen Kraftwerke zentral gesteuert. Fahren diese Kraftwerke mit hoher Leistung und steht dem keine entsprechende Stromabnahme gegenüber, treten Störungen auf. Gegen Weihnachten, wenn mehr Leistung abgefragt werde, dürften die Schwankungen rückläufig sein.

Müller sagte weiter, die Bewag, die erstmals nach der Übernahme der Ebag-Aktien Anfang 1991 eine Konzernbilanz vorgelegt hat, strebe die Verschmelzung beider Unternehmen mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Juli 1993 an. Es sei das Ziel, die Vereinigung so zu gestalten, daß für das Gesamtunternehmen die Risiken geringgehalten würden. Die Altschulden und der voraussichtliche Sanierungsaufwand für die belasteten Grundstücke der Ebag seien in der Bilanz der Ebag und des Konzerns berücksichtigt worden. Für die Ebag wurden bei der Treuhandanstalt und den zuständigen Stellen Rückerstattungsansprüche nach dem Vermögensgesetz gestellt. dpa

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