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Lokalkoloratur: Hans Warns

LOKALKOLORATUR

Wer gestern bei der Präsentation der Ausstellung „Fernweh — Heimweh, Erinnerungen eines Seemanns“ im Altonaer Museum einen bärtigen Seebären mit Pfeife erwartet hatte, der gemütlich von Seeabenteuern erzählt, wurde bitter enttäuscht: Der Bremer Schiffsjunge und spätere Kapitän Hans Warns,

92, blieb eine romantische Vorstellung. Immerhin: Seine nostalgischen Foto- Erinnerungen von großer Fahrt auf dem Segler Herbert von 1914 bis 1921 sind sehenswerte Zeugnisse des maritimen Unikums, das immerhin das Kap Horn umsegelte. Nicht mal Abteilungsleiter Boye Meyer- Friese konnte bisher ein paar Worte mit der Seefahrt-Legende wechseln. Er fegte dann auch den letzten Hauch Romantik hinweg, ausgerechnet vor dem einzigen bunten Gemälde eines majestätischen Segelschiffs: „Stellen Sie sich mal vor, Sie müssen das Bild eine Woche betrachten, und wir drehen noch die Heizung auf!“ Anschaulicher Unterricht in Seefahrtslehre, damit wir wissen, wie sich die Segler bei der Ankunft in Chile 1914 gefühlt haben müssen, als sie eine Woche auf Herbert festsaßen. Sie durften nicht an Land. Diese Hitze — als hätten sie während der 84-Tage- Seereise nicht schon genug gelitten. Arme Seereisende. Uns Ignoranten bleibt als Seefahrer- Romantik „Die Meuterei auf der Bounty“. Nina

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