: Galerienspiegel
GALERIENSPIEGEL
Engel hängen nicht nur in Kaufhäusern. Doch noch nicht allzu lange dienen sie dem Geldfluß, ihre althergebrachte Aufgabe ist die Vermittlung zwischen Himmel und Erde. Jahreszeitlich korrekt hält dazu Claudia Schrader das heutige Mittwochsgespräch in der Kunsthalle. Glockengießerwall, 16.30 Uhr
Der Wiener Kunstkritiker und Kurator Markus Brüderlin hält am Freitag in der Kunstvereinsausstellung von General Idea einen Vortrag über die liaison dangereuse zwischen Kunst und Werbung. 19 Uhr, südliche Deichtorhalle
Irgendwo zwischen Kunst und sinnlosem Sammelwahn ist die Leidenschaft für Plastikkarten mit Chip angesiedelt. Statt auf dem Sondermüll finden sich die Dinger für Fans auf der „Großen Telefonkartenbörse“ des Comic-Laden Kollektivs, Moorkamp 5, Sa 10.30-18 Uhr
Mal kritisch-ironisch, mal düster- monumental, aber immer auf das polnische Leben bezogen, sind die Bilder des 1943 in Warschau geborenen Malers Edward Dwurnik. Trotz Teilnahme an der dokumenta 7 sind die stilistisch in der Tradition von Otto Dix und George Grosz stehenden Arbeiten des bekannten Polen hierzulande selten zu sehen. Elf große Ölbilder und drei Dutzend Zeichnungen präsentiert jetzt die Galerie Vorsetzen. Dazu im Lichtschacht eine Installation mit UV-Licht des Schweizers Daniel Hausig. Mi-Fr 15-18.30 Uhr, Sa 11-15 Uhr; bis 6.2.93, außer 20.12.-5.1.
Am Samstag zeigt das Unternehmen DNA-Sektion Virus seine Performance Die Mauer. Florian Reckert und Joachim Kappl laden zum abenteuerlichen Forschungsunternehmen in Abgründe der menschlichen Psyche ein. Kunststück, Eimsbüttler Chaussee 23, Sa, 21 Uhr
Kichererbsen, Kugeln und Kerne erzeugen auf Trommel-Membranen meditative Vibrationen und Resonanzen. Mit bronzefarbenen „Kulturenkleidern“ und auf Stoff gedruckten Stichen ihrer schamanischen Vorbilder aus Ost und West präsentiert Maria Fisahn archetypische Formen, die ihre Wurzeln hauptsächlich in Afrika und ihre Theorie im „I Ging“, dem chinesi-
1schen Buch der Wandlungen haben. Dazu bündeln farbintensive Malerbücher die Kraft ihrer Einfühlungsgabe beim Tanz der Kichererbsen. Galerie Renate Kammer, Münzplatz 11, Di-Fr 11-18, Sa 11-14 Uhr, bis 30.1.93 (außer 23.12.-4.1.93)
„Wohin stürmst Du, Rußland? Gib Antwort!“. Die Frage, die Gogol vor 150 Jahren in einem Gedicht aufwarf, ist bis heute ohne Antwort. An zwei große Russen erinnert das Ernst Barlach Museum. Marc Chagall hat sich kongenial mit Nikolaj Gogols Roman Die toten Seelen auseinandergesetzt und die tragikomische Abrechnung mit der Feudalgesellschaft in mehr als hundert Radierungen übertragen. Mühlenstr.1, Wedel, Di-So 10-12 und 15-18 Uhr; bis 17.1.93. wisch
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