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Der versteckte Tod

■ Untersuchung der Minenfelder

Berlin/Nikosia (AP/taz) – Nach einem Bericht der New Yorker Menschenrechtsorganisation „Middle East Watch“ sterben im Nordirak beinahe täglich Menschen auf den wahllos angelegten Minenfeldern.

Unter dem Titel „Der versteckte Tod“ berichtet die Organisation, daß Tausende kurdischer Zivilisten in den letzten Monaten durch Tretminen gräßlich verstümmelt oder getötet wurden. Allein in einem einzigen Krankenhaus in Sülemania seien während der letzten Monate rund 1.600 Menschen wegen Verletzungen durch Minen behandelt worden, heißt es in dem Bericht. Bei jedem vierten Patienten mußten Amputationen vorgenommen werden.

Middle East Watch kam nach einer exemplarischen Untersuchung von 15 Minenfeldern in den irakisch-kurdischen Gebieten bei Sülemania, Dohuk und Erbil zu dem Schluß, daß die meisten von mehreren Millionen verteilter Minen aus italienischer Produktion stammen (siehe Bericht unten). Außerdem habe man französische, sowjetische, US-amerikanische und chinesische Minen entdeckt. Bei vielen Minen handele es sich auch um irakische Nachbauten dieser Modelle.

Die Organisation forderte die Europäische Gemeinschaft auf, bei einer Kampagne zum Verbot der Herstellung von Minen die „moralische Führung“ zu übernehmen. Da Italien mitverantwortlich für das Sterben auf den nordirakischen Minenfeldern sei, solle es sich bei der Räumung der Minen besonders aktiv beteiligen.

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