: Uni-Krisenmanagement
■ Forscher zwischen Ökonomie und -logie
Neutrale Konfliktmanager sind gefragt, wenn zwischen Ökonomie und Ökologie vermittelt werden muß. Das betonte in Oldenburg der Sozialwissenschaftler Horst Zilleßen, der die der Uni angegliederte Gesellschaft „Mediator — Zentrum für Umweltkonfliktforschung und — Management“ leitet. Als einzige deutsche Hochschule bietet sie seit knapp einem Jahr wissenschaftliche und professionelle Hilfe bei der Planung von Großprojekten an. Das Umweltministerium des Landes Brandenburg hat die Gesellschaft beispielsweise damit beauftragt, ein Konzept für die Einbindung der Öffentlichkeit bei der Suche nach einem Standort für den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg zu entwickeln.
Die zunehmende Nachfrage der von ihm nach amerikanischem Vorbild erarbeiteten „Mediation“ (Vermittlung) begründete Zilleßen mit dem Anwachsen des Mißtrauens gegen die politische Elite und deren Entscheidungen. Die Einschaltung von Konfliktmanagern bedeute zwar eine längere Vorbereitungsphase von Großprojekten, garantiere dafür aber eine zügigere Ausführung, wenn die zerstrittenen Seiten im Vorfeld einen Kompromiß gefunden hätten. Entscheidend sei eine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende Beteiligung der Öffentlichkeit und gemeinsam getragene Entscheidung, die keine „Gewinner-Verlierer- Lösung“ sein dürfe.
Die Oldenburger Gesellschaft hat bei der Erarbeitung des niedersächsischen Sondermüllkonzepts vermittelt. dpa
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