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Blut klebt am Kaffee

■ Dritte-Welt-Gruppe demonstrierte mit Straßensperre vor Jacobs

„Jacobs — Krönung der Ausbeutung“, leuchtete es in großen roten und schwarzen Lettern gut sichtbar von einem Transparent, das TeilnehmerInnen einer Protestaktion am Gerüst des Jacobs-Verwaltungshauses in der Langemarckstraße montiert hatten.

Gegen 14.30 Uhr hatten die Eine-Welt-Jugendnetzwerke aus Norden ihr „Straßentheater“ gegen die Ausbeutung der kaffeeproduzierenden Länder begonnen. In den Eingang hatten sie Kaffeesäcke gestapelt. Beim Aufschlitzen dieser Säcke ergoß sich rote Farbe in Rinnsalen über die Stufen des Kaffeerösters bis hinunter zur Straße.

„Blut klebt am Kaffee“ war auf den Transparenten quer über die Straße zu lesen, die etwa 20 Mitglieder der Eine- Welt-Jugendnetzwerke, unter ihnen auch die Naturfreundejugend und der BUND, entrollt hatten. Der Verkehr stoppte, einige Seitenfenster wurden heruntergekurbelt und Flugblätter entgegengenommen. Fußgänger beschwerten sich über diese „Sauerei“ und machten einen Bogen um die roten Lachen. Die MitarbeiterInnen von Jacobs ließen sich nicht blicken.

Nach etwa 20 Minuten wurde die Demonstration durch einen Polizeieinsatz beendet. Die beiden Ordnungshüter zerrten mit ruppigen Worten die DemonstrantInnen von der Straße. Personalien wurden aufgenommen, Strafanzeigen sollen folgen.

Die Aktion in Bremen war der Auftakt für eine bundesweite Kampagne. urs

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