Weihnachten im Jahre 1

In Eurer Berichterstattung über das Parteienkomplott zum Asylrecht vermisse ich folgendes:

Deutsche Weihnacht 1992: Das Asylrecht ist gekippt. Die Fahnen der SPD flattern schamrot im Wind. Wird die CDU nun endlich zumindest das „C“ aus ihrem Namen streichen? Soll sie es belassen! Denn auch diese administrative Maßnahme wird nichts an den Flüchtlingsströmen ändern. Die Fluchtursachen müssen gnadenlos bekämpft werden. Dazu wäre es legitim, die Fleischtöpfe der Rüstungsindustrie zu beschlagnahmen, um damit die Flüchtlinge erstmal zu versorgen. Ferner sollten alle verantwortlichen Entscheidungsträger, Volksverhetzer und Brandstifter eingefangen und nach einem Abenteuerurlaub in Sarajevo zum mehrwöchigen Heilfasten nach Somalia verschickt werden. Und danach? – Ärmel aufkrempeln, zupacken, wieder aufbauen!

Weihnachten im Jahre 1 unserer Zeitrechnung: Die Überlieferung erzählt von der Geburt eines Kindes in einem armseligen Stall, von Verfolgung, Flucht und Kindermord. Nicht in Mölln, sondern in Bethlehem. Der Geburtstag dieses Flüchtlingskindes, das mit seinen Eltern in Ägypten Asyl fand, hat sich zum liebsten unserer Feste gemausert. Das ist um so erstaunlicher, als es ein Asylantenkind war. Helmut Oberst, Baden-Baden