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Ein AKW für China

■ Boris Jelzin zu Besuch in Peking

Peking (AFP) – Rußland und China wollen ihre Kooperation auf militärischem Gebiet ausbauen. Das erklärte der russische Präsident Boris Jelzin am ersten Tag seines offiziellen Staatsbesuches in der Volksrepublik. Nach Jelzins Worten solle die russische Diplomatie in Asien „wieder in ein Gleichgewicht“ gebracht werden. Am Morgen war Jelzin in der Halle des Volkes von seinem chinesischen Amtskollegen Yang Shangkun empfangen worden. Dabei hatte der russische Präsident gesagt, mit seinem Besuch in Peking soll eine neue Ära in den Beziehungen zwischen beiden Ländern eingeleitet werden, über „ideologische Unterschiede“ solle nicht geredet werden.

Nach Worten des russischen Präsidenten bietet die militärische Kooperation für beide Länder „sehr große“ Perspektiven. Er erinnerte daran, daß ein großer Teil des chinesischen Waffenbestandes noch aus der früheren Sowjetunion geliefert worden ist. In diesem Zusammenhang verlautete aus russischen Diplomatenkreisen, daß Peking und Moskau in einem Vertrag sich verpflichten wollen, in kein Bündnis einzutreten, daß gegen die Interessen des anderen gerichtet ist. Während jedoch bisher keine Verträge über Waffenkäufe abgeschlossen wurden, sagte Jelzin die seit Jahren geplante Lieferung eines russischen Kraftwerkes für die nordostchinesische Provinz Liaoning zu.

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