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Teure Zeiten für Bananenfans

■ Die neue EG-Bananenmarktordnung verteuert die Frucht

Bonn/Berlin (taz/dpa/IPS) – Für Bananen müssen die Deutschen im nächsten Jahr mehr bezahlen. Das kündigte gestern die Hauptgeschäftsführerin des Zentralverbands des Deutschen Früchteimport- und Großhandels an. Gertrud Schmack bezeichnete dabei den Kompromiß der EG- Agrarminister von Donnerstag nachmittag als „Skandal“. Denn in der neuen EG-Bananenmarktordnung werden auf die hierzulande beliebten Dollarbananen aus Mittelamerika künftig 20 bis 25 Prozent Zoll erhoben. Die EG will damit die teureren Bananen aus den französischen Überseegebieten und den kanarischen Inseln unterstützen. Der Verband rechnet mit einer Preiserhöhung von „mindestens 30 bis 50 Pfennig pro Kilogramm“. Wegen der gleichzeitigen Mengenbegrenzung von jährlich zwei Millionen Tonnen, die auf die EG zu verteilen sind, würden den Deutschen zudem wesentlich weniger der beliebten großen „Cavendish-Bananen“ zugestanden als bisher, so Gertrud Schmack. Sie könnten künftig nur noch mit 800.000 bis maximal einer Million Tonnen rechnen. In diesem Jahr seien von 2,4 Millionen Tonnen Dollarbananen für die EG allein 1,4 Millionen Tonnen in die Bundesrepublik gegangen.

Enttäuscht über die Entscheidung der EG zeigten sich Lateinamerikas Bananenproduzenten. Der Exekutivdirektor der Union Bananenexportierender Länder (UPEB), Enrique Betancourt, sieht darin eine eindeutige Diskriminierung der Lateinamerikaner und einen Verstoß gegen Bestimmungen des Gatt. Die ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika, der Karibik und dem Pazifikraum (AKP-Staaten) werden in Übereinstimmung mit dem vierten Hilfs- und Handelsabkommen von Lomé eine Quote von voraussichtlich rund 600.000 Tonnen zollfrei in die EG einführen können.

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