: Last Minute-Kunden retten Bilanz
Natürlich, man muß ja. Geschenke kaufen. Scheinheilige Absprachen unter Verwandten, in diesem Jahr auf das routinierte Austauschen von Präsenten zu verzichten, werden meist doch nur gebrochen. Also mußte sich der Hamburger Einzelhandel auch gar keine echten Sorgen machen, als das Weihnachtsgeschäft zu Beginn des Monats sehr schleppend anlief. Sie haben gewußt, sie kriegen uns ja doch noch drann, uns Letzte-Minute-Geschenke-Käufer. Der Durchschnittbürger gibt 650 Mark für Weihnachtsgeschenke aus, das sollte auch in diesem Jahr so sein.
Dicht gedrängt schlängelten sich am letzten verkaufsoffenen Samstag die reuevollen „last minute“-Käufer durch die City, griffen zu, wo immer es etwas zu kaufen gab, was sich halbwegs als liebevoll ausgewähltes Weihnachtsgeschenk tarnen läßt. Die Sprecher der großen Kaufhäuser waren denn auch wieder mal mit dem Ergebnis zufrieden, heißt es in einer Meldung von dpa. Schwerpunkt des Geschäftes lag bei Geschenken und modischen Accessoires wie Schals, Mützen, Tücher, Parfümerie- und hochwertigen Kosmetikartikeln, Lederwaren und Schallplatten, heißt es. Auch Spielzeug - elektronisches wie klassissches - sei beliebt. Bei Barbie-Puppen seien sogar Zuwächse um bis zu 20 Prozent erreicht worden. Kauften die Kunden in besseren Jahren „viel Nippes“, so gehe der Trend heute gezielt zu Nutzartikeln, auch Lachs, Hummer, Kaviar und Champagner „gingen sehr gut über den Ladentisch.“
Lediglich im Textilbereich sei es zu starken Einbrüchen gekommen, sagen die Kaufhaus-Sprecher, weil das Wetter für warme Winterkleidung zu mild war (oder weil die Klamotten einfach zu häßlich sind?). kaj
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