: Goehler-Streit geht weiter
Der Konflikt um die Präsidentin der Hamburger Kunsthochschule, Adrienne Goehler, ist immer noch nicht beigelegt. Freitag abend zogen die vier Goehler-Kritiker Peter Raake, Franz Erhard Walther, Hans-Joachim Lengner und Martin Rögener ihre Unterschrift unter den erst am Mittwoch unterzeichneten Schlichtungsvorschlag zurück. Begründung: die Präsidentin habe die Professorengruppe in Interviews mit mehreren Hamburger Zeitungen „weiterhin beschimpft“. Mit Äußerungen wie „es sei ihr egal, was sie unterschreibe“ habe sie die gemeinsame Erklärung im Sinne der Abmachung für wertlos erklärt. Deshalb sähe man „keinerlei Möglichkeit mehr“, die Abmachung unter den Kollegen mehrheitsfähig zu machen, heißt es in einem Offenen Brief weiter. Das am Mittwoch unterzeichnete Sechs- Punkte-Abkommen sah zunächst für ein halbes Jahr zwei externe Berater für die HfBK vor. Frau Goehler hatte außerdem unterschrieben, daß sie sich künftig „auf ihre Präsidialfunktion konzentriert und in keinen Gremien, Beiräten etc. mitarbeiten wird, wo in besonderer Weise künstlerischer Sachverstand gefordert ist“. Im Gegenzug hatten die Goehler-Gegner auf weitere Rücktrittsforderungen verzichtet.
Wissenschaftssenator Leonard Hajen, der den Kompromiß ausgehandelt hatte, forderte die Professoren unterdessen auf, „nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.“ taz/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen