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Somalia: US-Aktionsradius wächst

■ Erste Zwangsentwaffnung einer somalischen Gruppe

Mogadischu (AP/taz) – US-Marines in Somalia sind erstmals gezielt gegen eine bewaffnete somalische Truppe vorgegangen. Die Soldaten stellten außerhalb der Stadt Baidoa eine dieser Gruppen und nahmen ihr Waffen, Treibstoff und Fahrzeuge weg. Am selben Tag brach ein äthiopisch gesteuerter Lebensmittelkonvoi von Mogadischu nach Baidoa auf.

Am Sonntag früh landeten belgische und US-amerikanische Soldaten in der südsomalischen Hafenstadt Kismaju, ohne auf Widerstand zu treffen. Nachdem sie einen ersten Brückenkopf errichtet hatten, erreichten 90 belgische Fallschirmjäger in Luftkissenbooten und 180 amerikanische Marineinfanteristen in Amphibienfahrzeugen den Strand. Zuvor waren amerikanische Düsenjäger und Kampfhubschrauber in einer Demonstration militärischer Stärke über die in letzter Zeit hart umkämpfte Stadt geflogen. „Alles ging glatt, es wurde kein einziger Schuß abgefeuert“, sagte US-Militärsprecher Oberst Fred Peck. In Kismaju hielten sich zuletzt nach US-Schätzungen noch 1.600 bewaffnete Somalier auf, wie ein amerikanischer Offizier schätzte. Noch gestern wollte der belgische Oberst Marc Jacomin, der die Landungstruppe kommandierte, mit dem bisher mächtigsten Mann der Stadt, dem ehemaligen Armeeoberst Omar Jess, zusammentreffen.

Aus UNO-Kreisen verlautete am Sonntag, Vertreter der Vereinten Nationen und der internationalen Hilfsorganisationen seien von den Militärs informiert worden, daß die Interventionstruppe als nächstes die Stadt Hoddur im Landesinneren einnehmen werde. Dies werde in den nächsten vier oder fünf Tagen geschehen. Hoddur, lange Zeit friedlich, war jüngst in die Hände von Banditen und Milizionären gefallen, die aus der Stadt Baidoa geflüchtet waren, als dort US-amerikanische und französische Soldaten einrückten.

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