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Behördenschelte in der Elbmarsch

■ „Krasse Fehlentscheidungen“ bei Leukämiesuche

Eine Reihe „krasser Fehlentscheidungen“ hat die Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch den verantwortlichen Behörden vorgeworfen. Bei der Vorlage einer Zwischenbilanz ihrer Arbeit sprachen die Bürger am Dienstag von „Lücken, Täuschungen und Pannen“. Innerhalb von 16 Monaten sind nahe der Atomanlagen in Geesthacht- Krümmel fünf Kinder und ein Jugendlicher an Leukämie erkrankt, drei sind bereits gestorben. „Damit ergibt sich für die Elbedörfer Tespe und Marschacht die weltweit höchste Leukämierate“, meinte BI- Spreher Uwe Harden.

Es gebe eine „schulerklopfende Komplizenschaft zwischen atomtreuer Wissenschaft und atomverbundener Bürokratie“. Nur „halbherzig und oberflächlich“ seien die Behörden bei der Ursachensuche vorgegangen. Der Reihe nach sei eine Vielzahl möglicher Schadstoffbelastungen ausgeschlossen, das Problem des Atomreaktors Krümmel jedoch vernachlässigt worden.

Als „offensichtlich besonders dreistes Lügenmärchen“ bezeichnet die Initiative Aussagen der Atomkraftwerksbetreiber, 1986 im AKW gemessene, erhöhte radioaktive Werte seien auf natürlicherweise im Boden vorkommendes Radon zurückzuführen. „Wir bezweifeln, daß die Mehrzahl der offensichtlich der Atomindustrie verpflichteten Wissenschaftler und Fachbeamter wirklich unvoreingenommen an die Erforschung herangeht“, lautet das Fazit der BI-Bilanz.

dpa

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