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Burglesum gegen Junkies

■ „Genug belastet“: Asylbewerber und Behinderte

„Das dürfen Sie mich nicht fragen“, sagt Klaus Dieter Kück, Ortsamtsleiter in Burglesum, auf die Frage, wie es mit dem Haus Bremer Heerstraße 35 denn nun weitergehen soll. Dort will die Sozialbehörde ein Übergangsheim für 35 Drogenabhängige schaffen. Verhandlungen mit der Drogenhilfe e.V. als betreuendem Träger und dem Eigentümer des Hauses sind bereits geführt. Allein: der Beirat lehnt das Vorhaben kategorisch ab. Hauptargument: Der Stadtteil ist belastet genug. „800 Asylbewerber in Erstaufnahme und Übergangswohnheim Peenemünderstraße, dann der Verein Elrond, der hier in drei Einrichtungen mit 40 ehemaligen Drogenabhängigen arbeitet“, das sind dem Ortsamtsleiter ausreichende Zahlen für die Bereitschaft seines Stadtteils, zu helfen. Seine Befürchtung: Wenn 35 obdachlose Junkies in die Nähe des Bahnhofs in Burglesum ziehen, komme der Drogenstrich gleich mit. Kück: „Hier ist doch die Konzeption des Kollegen Zufall Maßgabe des Handelns.“ Und außerdem: „Problemgruppen exportiert man nicht.“

Die Beiräte haben einhellig die Einrichtung abgelehnt. Sie argumentierten auch mit der Neugestaltung des Lesumer Bahnhofs: Wenn hier 30 Millionen investiert werden, dann ist es „ein Schlag gegen das ÖPNV- Konzept des Senats“, dort Obdachlose vor die Tür zu setzen.

Wie „sauber“ die BürgerInnen ihren Stadtteil halten wollen, zeigte allerdings auch Beiratssprecher Ulrich Redecker (CDU), als er in der zuständigen Deputationssitzung die „Belastungen“ Burglesums aufzählte: Friedehorst, Haus Buchenwinkel (eine Werkstatt für Behinderte), die Heimstätte Grambker See (mit ehemaligen Blankenburgern), sowie ein Wohnheim der Lebenshilfe.

Die FDP machte daraufhin von ihrem Aussetzungsrecht gebrauch. Deputationssprecherin Karoline Linnert: „Es ist unverzichtbar, die Umsetzung des Senatsbeschlusses zur Repression an einen Ausbau des Hilfssystems zu koppeln.“

ra

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