■ Möllemann: Erledigt?
Bonn (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) hat es strikt abgelehnt, wegen der „Briefbogen-Affäre“ zurückzutreten. Eine entsprechende Forderung der SPD sei „völlig unangemessen“ und „maßlos überzogen“, ließ der FDP-Minister erklären. „Der Vorfall ist hausintern aufgeklärt. Ich allein trage die Verantwortung“, teilte Möllemann mit. Der Verfasser der Werbebriefe habe „in gutem Glauben gehandelt“, als er die Blanko-Unterschriften benutzte. Es sei die „notwendige Schlußfolgerung gezogen“ worden, damit künftig solche Fehler vermieden würden. „Damit ist das Thema für den Minister erledigt“, sagte Möllemann-Sprecher Claus Hommer. Bei dem Produkt, für das mit Möllemann-Briefen bei den Vorständen von Supermarktketten geworben wurde, handelt es sich um Plastik-Chips als Ersatz für Markstücke bei der Benutzung von Einkaufswagen. Der Geschäftsführer der Kölner Firma „Proinvention“, deren Mitbesitzer der Möllemann-Vetter Hubert Appelhoff ist, sagte Bild jedoch: „Das Schreiben wurde auf keinem Blanko-Bogen verfaßt, der zuständige Mitarbeiter des Ministers hat mir damals gesagt, daß er Möllemann den Brief noch einmal vorgelegt habe. Möllemann habe ihn gelesen, dann erst unterschrieben.“
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