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Afrika nicht aufgeben

■ Ghali pädiert für Schuldenerlaß

Genf (dpa/vwd) – UN-Generalsekretär Butros Ghali hat davor gewarnt, Afrika als einen „hoffnungslosen Kontinent abzuschreiben“, der sich den Gesetzen der Ökonomie entziehe. Zur Eröffnung der ersten Sitzung des UN- Gremiums zur Entwicklung in Afrika setzte Butros Ghali gestern einem „Afro-Pessimismus“ drei Zukunftsschwerpunkte entgegen. Die lähmende Schuldenlast der meisten afrikanischen Länder müsse verringert werden, nannte er als erstes Schlüsselelement der „Neuen Agenda für die Entwicklung Afrikas“, die von der UN- Vollversammlung im Dezember 1991 beschlossen worden war. Auch eine bessere regionale Zusammenarbeit und eine Diversifizierung der Wirtschaft sollten angegangen werden.

Angesichts enttäuschter, weil überzogener Erwartungen in die Entwicklung des Kontinents, ist laut Ghali die Zeit nun reif für eine internationale Neueinschätzung, wie Afrika koordiniert und umfassend geholfen werden kann. Die Verschuldung gegenüber dem Ausland als „Mühlstein am Hals“ des Kontinents sei eine Hauptursache dafür, daß Privatinvestitionen in Afrika ausblieben, so der UNO- Generalsekretär. Der langfristige Finanzfluß nach Schwarzafrika habe sich von 1982 bis 1990 mehr als halbiert, von zehn Milliarden Dollar auf 4,7 Milliarden (rd. 7,5 Mrd. DM). Inzwischen entsprächen die Schulden 106 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Darum müsse ein Schuldenerlaß ein Kernteil des Afrika-Maßnahmenkatalogs sein.

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