Der Mensch ist kein Vieh

■ betr.: Israelische Geiselabschiebung

betr.: Israelische Geiselabschiebung

[...] Also, ich kenne mich nicht mehr aus. UN-Generalsekretär Butros Ghali kommt nicht mehr hinterher, UN-Truppen, das heißt SoldatInnen aus Fleisch und Seele, mitten hinein auf blutige Schlachtfelder zu schicken, um hysterische Nationalisten darin zu bremsen, die Menschen, die sich mal eben zufällig in diesen Gebieten befinden, abzumetzeln, zu vergewaltigen oder sonstwie phantasiereich fertigzumachen. Augenblicklich ist die UN weit entfernt davon, strategisch-politische Mandate wahrzunehmen, weil sie nervös von einem Schlachtfeld zum anderen rennen muß, um so banale Weisheiten zu verteidigen, wie, daß der Mensch kein Vieh ist.

Und angesichts solch ethischen Siechtums, in dessen Modder sich auch Skindheads suhlen, da reißt nun die israelische Regierung 500 Palästinenser aus ihren gelebten Strukturen als Vergeltung für einen ermordeten Soldaten, pfercht sie in Busse und schiebt sie ins Nirgendwo ab („Joa, dann nehmen wir doch mal den Libanon“).

Kein Richter der Welt kann innerhalb von 24 Stunden nachprüfen, ob jeder einzelne dieser Geiseln mit dem Fall zu tun hatte. Vor den laufenden Kameras der Welt erniedrigt die israelische Regierung diese Menschen und bringt sie in eine verzweifelte Lage, nur aus dem einen Grund, weil sie Palästinenser sind.

Nee, das muß sich die Welt eigentlich nicht gefallen lassen, das ist nicht nur islamische arabische Angelegenheit. Johannes Haag,

Wageningen/Niederlande